Kulinarische Reise

Kulinarische Reise – Kochen darf trotz Essstörung Freude machen

Viele Menschen denken bei dem Thema Essstörung zuerst an Verzicht, Angst oder Kontrolle. Dabei gibt es auch einen anderen Weg – einen sanften, achtsamen und genussvollen. Mit diesem Beitrag möchte ich Euch zeigen, dass man trotz einer Essstörung Freude am Kochen haben kann. Vielleicht fühlt sich der Weg manchmal steinig an, aber er kann auch voller Farben, Düfte und kleiner Erfolgsmomente sein.

Kochen als achtsames Ritual

Für mich bedeutet Kochen inzwischen viel mehr als nur „Essen zubereiten“. Es ist ein Moment des Ankommens im Hier und Jetzt. Das Schneiden von Gemüse, das Knistern in der Pfanne, der Duft von frisch gehackten Kräutern – all diese Sinneseindrücke helfen, den Kopf für einen Moment auszuschalten und den Körper wahrzunehmen, ohne Druck.

Es ist erstaunlich, wie beruhigend es sein kann, Zutaten zu berühren oder Gewürze zu riechen, ohne dass der Fokus sofort auf Kalorien oder Verboten liegt. Kochen kann zu einer kleinen Meditation werden – ein Raum, in dem nichts perfekt sein muss.

Kreativität statt Kontrolle

Essstörungen rauben einem oft das Gefühl für kreative Freiheit. Doch gerade in der Küche darf man wieder neugierig sein, experimentieren, spielen. Ein Rezept ist kein Gesetz, sondern eine Inspiration. Vielleicht probiert Ihr eine neue Farbe auf dem Teller aus, mischt Gewürze, die Ihr sonst nie zusammen verwendet, oder richtet ein Gericht hübsch an – ganz ohne Druck, nur für Euch.

Diese kreativen Momente helfen, den Blick auf das Positive zu lenken: Was will ich probieren? Was macht mir Freude?

Kleine Schritte sind große Fortschritte

Es muss nicht gleich ein Drei-Gänge-Menü sein. Manchmal reicht ein einfaches Gericht, das Wärme schenkt – eine Suppe, ein Ofengericht, ein selbst gemachter Brotaufstrich. Jeder kleine Schritt zählt. Und jeder Schritt, bei dem Ihr Euch ein Stück wohler fühlt, ist ein Erfolg.

Vielleicht ladet Ihr irgendwann eine vertraute Person ein, gemeinsam zu kochen. Auch Gemeinschaft kann heilsam sein – ohne Druck, nur mit Spaß und Gelassenheit.

Kochen als Teil des Heilungswegs

Eine Essstörung verschwindet nicht einfach dadurch, dass man kocht – aber Kochen kann ein liebevoller Begleiter auf dem Weg der Heilung sein. Es kann helfen, Food-Fear durch positive Erfahrungen zu ersetzen, wieder Vertrauen in den eigenen Körper zu gewinnen und das Thema Ernährung sanft zu entkrampfen.

Es ist völlig in Ordnung, wenn es gute und weniger gute Tage gibt. Wichtig ist nur, dranzubleiben und freundlich mit sich selbst zu sein.

Fazit: Freude ist erlaubt

Kochen kann ein sicherer Zufluchtsort sein, ein kreativer Spielplatz, ein kleines Abenteuer. Auch mit einer Essstörung darf man Genuss erleben und Spaß haben – Schritt für Schritt, in seinem eigenen Tempo.

Wenn Ihr möchtet, teile ich bald auch einige meiner liebsten, einfachen Rezepte, die Mut machen und gut tun.