Rheinischer Sauerbraten

Rheinischer Sauerbraten – Rheinischer Küchenklassiker mit Geschichte & Rezept

Es gibt Gerichte, die schmecken nach Heimat, Tradition und gemütlichen Sonntagen – und der Kölner Sauerbraten gehört ganz sicher dazu. Kaum ein anderes Gericht steht so sehr für die rheinische Küche wie dieses zart geschmorte Fleisch in süß-saurer Sauce. Doch was macht gerade den Kölner Sauerbraten so besonders?

Ein Hauch Geschichte

Der Sauerbraten ist eines der ältesten Schmorgerichte Deutschlands. Ursprünglich wurde er mit Pferdefleisch zubereitet – in Köln sogar bis weit ins 20. Jahrhundert hinein. Heute nutzt man meistens Rindfleisch, doch die traditionelle Zubereitung mit einer mehrtägigen Marinade aus Essig, Gewürzen und Gemüse ist geblieben. Die typische süßliche Note entsteht im Rheinland durch die Zugabe von Printen oder Rosinen, was den Kölner Sauerbraten besonders aromatisch macht.


Original Kölner Sauerbraten – Das Rezept

Zutaten (für 4–6 Personen)

Für die Marinade

  • 750 ml Rotwein
  • 250 ml Rotweinessig
  • 250 ml Wasser
  • 2 Zwiebeln, grob gewürfelt
  • 2 Möhren, grob gewürfelt
  • 1 kleines Stück Sellerie
  • 2 Lorbeerblätter
  • 8–10 Wacholderbeeren
  • 1 TL schwarze Pfefferkörner
  • 1 TL Senfkörner
  • 2 Nelken
  • 1 TL Salz

Für den Braten

  • 1,5–2 kg Rinderbraten (z. B. aus der Keule)
  • 3 EL Schmalz oder Öl
  • 2 EL Tomatenmark
  • 2–3 Printen oder 1–2 EL Rosinen
  • ca. 500 ml Rinderfond
  • Salz & Pfeffer
  • 1–2 EL Stärke oder Mehl zum Binden

Schritt-für-Schritt Anleitung

1. Marinade vorbereiten (mind. 3 Tage vorher)

Die Marinade aus Rotwein, Essig, Wasser und den Gewürzen aufkochen, dann vollständig abkühlen lassen.
Den Rinderbraten in eine große Schüssel oder einen Topf legen und mit der Marinade bedecken.
3–5 Tage abgedeckt im Kühlschrank ziehen lassen, täglich wenden.

2. Fleisch anbraten

Den Braten aus der Marinade nehmen (Marinade aufheben und durchsieben!).
Fleisch gut trocken tupfen und in heißem Schmalz rundherum kräftig anbraten.

3. Ansätze karamellisieren

Zwiebeln und Gemüse aus der Marinade leicht ausdrücken und mit in den Topf geben.
Tomatenmark einrühren und kurz anrösten.

4. Schmoren

Mit etwas Marinade ablöschen, dann den Rest zusammen mit dem Rinderfond angießen.
Bei niedriger Hitze 2–3 Stunden schmoren lassen, bis das Fleisch extrem zart ist.

5. Sauce verfeinern

Das Fleisch herausnehmen und warmhalten.
Die Sauce durch ein Sieb geben, Printen oder Rosinen einrühren und langsam köcheln lassen.
Wenn die Printen geschmolzen sind: mit Stärke oder Mehl etwas binden.
Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

6. Servieren

Den Braten in Scheiben schneiden und mit der süß-sauren Sauce übergießen.

Perfekte Beilagen:

  • Kartoffelklöße
  • Rotkohl
  • Apfelmus
  • oder ganz klassisch: Kartoffeln und Apfelrotkohl

Fazit

Der Kölner Sauerbraten ist ein echtes Stück rheinischer Kultur – kräftig, aromatisch, süß-sauer und wunderbar gemütlich. Die Zubereitung braucht Zeit, aber genau das macht das Gericht so besonders. Und spätestens wenn der Duft der Printen-Sauce durchs Haus zieht, weiß man: Es hat sich gelohnt!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert